Wasserkraftwerk Hagneck

Im Rahmen der Juragewässerkorrektion in den Jahren 1867 bis 1891 wurde die Aare ab Aarberg über den künstlich geschaffenen Hagneckkanal in den Bielersee umgeleitet und vor der Mündung das Wasserkraftwerk Hagneck erbaut, welches im Sommer 1899 in Betrieb genommen wurde. Nach über 100 Jahren Betrieb stand eine Erneuerung an. Das neue Wasserkraftwerk Hagneck ging nach rund vierjähriger Bauzeit 2015 in Betrieb.

Facts & Figures

Fertigstellung
2015
Kompetenzbereich
Wasser + Umwelt
Bauherr
BKW Energie AG und Bielersee Kraftwerke AG
Leistungsumfang
Gesamtplanmandat

Projektbeschreibung

Das neue Kraftwerk, zwischen 2011 und 2015 erbaut, ersetzt das bestehende Kraftwerk mit 5 Maschinengruppen, Oberwasserkanal und Wehranlage. Es besteht aus einem Maschinenhaus mit 2 Rohrturbinen und einer 4-feldrigen Wehranlage. Mit dem neuen, modernen Kraftwerk wurde die Produktion ohne Nachteile für die Umwelt um 40 Prozent erhöht. Das Wasserkraftwerk Hagneck hat eine durchschnittliche Fallhöhe von rund 8.4 m, eine installierte Leistung von 26 MW und eine durchschnittliche Jahresproduktion von 107GWh. Die Ausbauwassermenge beträgt 320 m3/s. Das Wasserkraftwerk befindet sich in einer geschützten Auenlandschaft von nationaler Bedeutung. Dementsprechend wurde die Umweltverträglichkeit der Anlage bei der umfassenden Erneuerung in den Vordergrund gestellt. Das Umgehungsgerinne für Fische ist schweizweit einzigartig und der neu entstehende Auenwald ein Naturschutzgebiet von nationaler Bedeutung.

BKW Engineering hat die Phasen 51-53 federführend geleitet, die Gesamtkoordination, die Projektleitung sowie die Ober-, die örtliche Bauleitung sowie die Montage- und Stahlwasserbauleitung innegehabt.

Nachhaltigkeit im Fokus:

  • Dank der optimierten Nutzung der Wasserkraft steigerte die BKW-Gesamtplanung die Stromerzeugung um 40 Prozent auf 110 Gigawattstunden.
  • Hydraulisch optimal ausgelegt schöpft die neue Anlage das Potenzial am Standort voll aus – inklusive Energierückgewinnung beim Dotierwasser für den Fischaufstieg (zwei Dotierwasserkraftwerke).
  • Von Grund auf neu entwickelt bietet die Wehranlage mit ihrer optimierten Abflusskapazität einen verbesserten Hochwasserschutz für Generationen.
  • Sämtliche neuen Anlagen (neues Maschinenhaus, Wehranlage, zwei Brücken, etc.) sind harmonisch in die geschützte Uferlandschaft des Bielersees eingebunden.
  • Die 1.100 Meter lange, lachsgängige Fischumgehung ist aufwendig mit fast 10.000 Tonnen zentimetergenau gesetzten Kalksteinblöcken als natürliches Raugerinne gestaltet und erfüllt höchste fischökologische Anforderungen.
  • Auf 45.000 Quadratmetern schafft die erfolgreiche Renaturierung des Unterwasserkanals eine neue Auenlandschaft mit Flachmooren und Wasserrandvegetationen von enormer Biodiversität.
  • Die BKW-Gesamtplanung hat das über 100-jährige und historisch bedeutende Maschinenhaus erhalten, revidiert und saniert. Der Abbruch zweier Gebäude stärkt das Ortsbild, das von nationaler Bedeutung ist, langfristig.